Vereinschronik - Die Gründung des Musikvereins 1928/29

Die Gründung des Musikvereins 1928/29

von links nach rechts: August Neidert (1. Vorsitzender), Amand Kopp, Adolf Weismüller, Valentin Klüh, Leo Bappert, Eduard Brähler, Josef Gerk, Amand Klüh, Eduard Boch, Alfons Leinweber, Valentin Klitsch, August Jökel (Kapellmeister);  liegend: Franz Klitsch und Wilhelm KnoblochNach Feierabend wurde geprobt und geprobt, so dass man nach vier Jahren zu Hause in Hosenfeld im Jahre 1928/29 einen Musikverein gründete.Im Gründungsjahr wurde auch ein Fest bei dem Vereinslokal Alois Jökel als Kinderfest gehalten, was unter der musikalischen Leitung von August Jökel und August Neidert als 1. Vorsitzenden großen Beifall fand. Auch an dem Kriegerfest in Schletzenhausen wurde dann der neugegründete Musikverein Hosenfeld zu Tanzund Marschmusik verpflichtet, nicht zuletzt auch an den Turnfesten in Hosenfeld und Jossa. Auch zu allen kirchlichen Anlässen, wie Flur-und Bittprozessionen spielte der Musikverein. Im Jahre 1930 gab der Musikverein bei Kleinheiligkreuz (Kleinlüder) ein Konzert im Freien. Zuvor hatte die Kapelle die Flurprozession von Hosenfeld nach Kleinlüder musikalisch begleitet. Auch pflegte man zu damaliger Zeit freundschaftliche Beziehungen zu anderen Kapellen, insbesondere zum Musikverein Hauswurz und zu sämtlichen Musikvereinen im Fuldaer Raum. Am 6. Juli 1931 gab der Musikverein sein erstes größeres Konzert im Saale Medler in Hosenfeld. Diese Veranstaltung mit Theatereinlagen wurde ein großer Erfolg und mußte wiederholt werden. Die Erfolge kamen aber nicht von ungefähr, denn gerade während der Arbeitslosigkeit war viel Idealismus für die Mitwirkung im Verein erforderlich.

Für die Teilnahme an den wöchentlichen Proben musste jedes Mitglied 1,-Reichsmark entrichten, obwohl sein wöchentliches Taschengeld manchmal nur 2,- Reichsmark betrug. Trotz schlechter Wirtschafts- und Finanzlage mussten immer wieder neue Instrumente gekauft werden. Die Mitglieder übernahmen freiwillig die Bürgschaft für die Anschaffungskosten. 

Da dem Verein im Jahre 1933 keine Mittel mehr zur Verfügung standen, wurde im Juli 1934 ein Gartenfest bei dem damaligen Vereinslokal Alois Jökel veranstaltet, was auch dem Dirigenten August Jökel und dem 1. Vorsitzenden August Neidert zu verdanken war. In dieser Zeit wurde die Abmachung mit dem Musikverein getroffen, zukünftige Konzerte gemeinschaftlich zu veranstalten, ohne damit in die Reihe der einzelnen Vereine einzugreifen. Dies zeugt von einem gutnachbarlichen Verhältnis, und führte nach wechselnden Proben in Hosenfeld am 26. Dezember 1934 zu einem Gemeinschaftskonzert im Saale Brähler. Es fand noch ein Platzkonzert in Hauswurz statt, bei dem dann das gemeinsame Musizieren leider geblieben ist. Bei Ausbruch des Krieges im Jahre 1939 wurden viele Mitglieder des Musikvereins eingezogen, so dass das Abhalten von regelmäßigen Proben nicht mehr möglich war. Trotzdem gelang es dem 1. Vorsitzenden August Neidert immer wieder, junge Leute für die Blasmusik zu begeistern, die durch Dirigent August Jökel ausgebildet wurden. Dadurch konnten während des ganzen Krieges die Prozessionen musikalisch begleitet werden.
Nach dem Krieg begann auch für den Musikverein eine neue Epoche. Zwar ruhte zunächst noch die gesamte Tätigkeit des Vereins von April bis Dezember 1945.